Bitte verwenden Sie diesen Identifikator, um diese Publikation zu zitieren oder auf sie zu verweisen: http://dx.doi.org/10.25595/1760
Autor_in
Gregor, Anja
Titel der Zeitschrift
Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Erscheinungsjahr
2016
Jahrgang/Bandnummer
8
Heftnummer
2
Seitenangabe
15–30
Sprache
deutsch
Abstract
In queerer Theorie und Praxis wird mittlerweile
– mit besten Absichten – oft unkommentiert
das Akronym LSBT*QI* verwendet. Warum
diese Subsumierung von Inter* zu kurz
greifen muss, stelle ich im vorliegenden Beitrag
heraus. Während sich LGBT*Q auf Geschlechtsidentität
oder Sexualität beziehen,
ist die wortwörtliche Verhandlungsmasse politischer
Auseinandersetzungen um inter*
Menschen ihr medizinisch manipulierter Körper.
Dabei wird durch die medizinischen Interventionen
mitnichten ein weiblicher resp.
männlicher Körper konstruiert: Inter* Menschen
erzählen in biographischen Interviews
ihren entfremdeten, schmerzenden, traumatisierten
Körper als wichtiges Moment der
Subjektivation und Selbstwahrnehmung. Dieser
empirischen Tatsache möchte ich mit einer
dem Gegenstand angemessenen Theorie
gerecht werden: Judith Butlers DeMaterialisierungsthese
wird einer ‚Korporierung‘
unterzogen, indem ich sie mit Anne Fausto-Sterlings
Embodiment-Ansatz verknüpfe. Ergebnis
der Bemühungen ist eine fleshier
queer theory, die der originär linguistischsprachphilosophischen
queer theory Butlers
als Reflexionsfolie dienen und die empirische
Wirklichkeit von queer angemessen beschreiben
kann. “There’s an ‘I’ in LGBT*QI*”. Critical reflections on an inter*-inclusive queer theory
The abbreviation LGBT*QI* is used in queer theory and practice with the best of intentions. In this article I argue that subsuming Inter* under umbrella terms referring to queer identities necessarily falls short. While the ab- breviation LGBT*Q addresses different sexual- ities and gender identities, the inter* move- ment tends to negotiate the problematical medical treatment of bodies, which were identified as intersexed. Surgical and hormonal interventions seek to disambiguate the intersexed body by assigning a person’s identity as either male or female. The emerging self is by no means male or female, though neither is their body. Instead, inter* biographies contain narratives about the alienated, aching and traumatized body as a mediator in the process of subjectivation and self-perception. I try to do justice to the inter* phenomenon by “doing grounded queer theory”. I conclude that connecting Judith Butler’s queer theory and Anne Fausto-Sterling’s concept of embodiment permits a reflection on the role of empirical material in queer research – and the development of an approach that can be termed “fleshier queer studies”.
Schlagwort
Queer Theory
Intersexualität
Körper
Intersexualität
Körper
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Kooperation
Diese Publikation wird zur Verfügung gestellt in Kooperation mit dem Verlag Barbara Budrich.
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