Bitte verwenden Sie diesen Identifikator, um diese Publikation zu zitieren oder auf sie zu verweisen: http://dx.doi.org/10.25595/3715
Autor_in
Schultz, Susanne
Titel der Zeitschrift
Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft
Erscheinungsjahr
2020
Jahrgang/Bandnummer
29
Heftnummer
2
Seitenangabe
23–36
Sprache
deutsch
Abstract
In der Klimadebatte ist derzeit ein neomalthusianischer Reflex zu beobachten: Der Klimawandel wird über statistische Berechnungen in Zusammenhang mit einer wachsenden Weltbevölkerung gebracht, und Strategien der Geburtenkontrolle werden nahegelegt. Der Text diskutiert diese gefährliche Entwicklung kritisch: Untote Geister eines Denkens in der Kategorie ‚Bevölkerung‘ werden wiederbelebt, die untrennbar mit ihrer kolonialrassistischen und sozialdarwinistischen Geschichte verwickelt sind. Zunächst werden die Argumentationslinien sehr unterschiedlicher Akteur*innen rekonstruiert, die sich auf diese Rationalität einlassen: ein ökologischer Mainstream, der Bevölkerung als schädlichen ‚Faktor‘ berechnet, die extreme Rechte, für die biopolitische Argumentationsmuster eine Andockstelle an den Klimadiskurs darstellen, und feministische und klimaaktivistische Aufrufe zum ‚Gebärstreik‘. Daraufhin werden drei Dimensionen in diesen Argumentationslinien unterschieden: die abstrakte statistische Konstruktion eines Zuviels an menschlicher Bevölkerung, die historisch tief verwurzelte Zuschreibung dieses Zuviels an die ‚Anderen‘, sowie totalitäre Planungsvisionen einer global zu managenden ‚Fertilität‘. Im Schlussteil plädiert die Autorin aus einer Perspektive reproduktiver Gerechtigkeit für ein radikales Zurückweisen dieser Verknüpfung von Bevölkerung und Klimawandel.
Schlagwort
Bevölkerung
Klimadebatte
Klimawandel
Reproduktion
reproduktive Rechte
Klimadebatte
Klimawandel
Reproduktion
reproduktive Rechte
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
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