Antigenderistische Verhältnisse: völkische Vergeschlechtlichung, Verschwörungsglaube und Antisemitismus
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Schlecht, Loui
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GENDER Sonderheft
Volume
6
Issue
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76–91
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In diesem Beitrag geht es um gegenwärtige rechte Geschlechter- und Sexualitätsdiskurse, die sich um das Feindbild ‚Gender‘ gruppieren – den Antigenderismus. Zentral sind die Fragen, welche Rolle Verschwörungsrhetorik im Anti-‚Gender‘-Diskurs spielt und wie antigenderistische Verschwörungsnarrative mit Antisemitismus zusammenhängen. Dabei wird sich auf eine an die kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger angelehnte Untersuchung der neurechten Zeitschrift Compact. Magazin für Souveränität bezogen. Die diskursanalytische Empirie wird mithilfe des Ansatzes der psychoanalytischen Sozialpsychologie interpretiert. Diskursanalytisch konnten zwei zentrale Verschwörungsnarrative ausgemacht werden, wovon eines antisemitisch strukturiert ist, das andere spezifisch antigenderistisch argumentiert. Die zentrale These lautet: Antigenderismus ist nicht ‚nur‘ eine Abwehr emanzipatorischer Geschlechter- und Sexualitätspolitik. Er kann auch als eine autoritäre Rebellion gegenüber bürgerlichen Geschlechterverhältnissen interpretiert werden. Das vergeschlechtlichte Unbehagen treibt diesen Schiefheilungsversuch an und produziert einen autoritären Eskapismus, der versucht, Geschlecht und Sexualität ihre Widersprüchlichkeit zu nehmen, indem sie im Äußeren zementiert werden.
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ger
