Das Drama schafft eine Möglichkeit
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Kapferer, Elisabeth
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Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
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In etlichen seiner Dramen greift Franz Grillparzer Stoffe aus spezifischen kulturgeschichtlichen Kontexten etwa aus mythischen, literarischen wie auch biblischen Überlieferungen auf, die gemeinsam haben, von berühmten, ungewöhnlichen und auch 'unwahrscheinlichen' Paaren, ihrem Glück und vor allem ihrem Unglück zu erzählen. An den Beispielen von „Sappho“, „Des Meeres und der Liebe Wellen“, der Trilogie „Das goldene Vließ“, des Fragments „Esther“ und der „ Jüdin von Toledo“ lässt sich zeigen, dass Grillparzers Interesse dabei wiederholt nicht nur den ‚Katastrophen gilt, sondern vor allem auch jenen Vorgängen und Rahmenbedingungen, die dorthin führen. Die Tragödien dieser Paare, von der Dichterin Sappho und ihrem Bewunderer Phaon bis hin zum spanischen König Alfons und der Jüdin Rahel, erzählen von Überschreitungen herrschender Ordnungen, Herausforderung von Machtverhältnissen und nicht zuletzt einem Liebesdiskurs, der gängige Vorstellungen von ‚Weiblichkeit und ‚Männlichkeit hinterfragt und konterkariert. Im Erfahren der Liebe betreten die Figuren bei Grillparzer einen ihnen je eigenen, anderen Raum, eine ‚Heterotopie. Innerhalb dieser ist ihnen ein ‚Einswerden gegen alle Wahrscheinlichkeit und jenseits aller Normen und Konventionen möglich und erlaubt, jedenfalls bevor Repräsentanten der jeweiligen herausgeforderten Ordnung dagegen auftreten und es für diese großen Paare der Literatur (wie auch ihre Umgebung) zur Katastrophe kommt. Die Disseration untersucht Grillparzers Gestaltung der hier skizzierten dramatischen Handlungsmuster im Sinne eines Close Readings, dabei mit ‚Lesehilfen etwa durch Texte von Roland Barthes und Michel Foucault.
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ger
