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Autor_in
Motakef, Mona
Wöhlke, Sabine
Titel der Zeitschrift
Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Erscheinungsjahr
2013
Jahrgang/Bandnummer
5
Heftnummer
3
Seitenangabe
94–113
Sprache
deutsch
Abstract
Frauen spenden wesentlich häufiger Organe,
während Männer häufiger Organe empfangen.
Wie sich dieses Geschlechterverhältnis
in der Lebendorganspende begründet, ist
bisher wenig erforscht. Ziel des Beitrags bildet
die Entwicklung einer Genderperspektive
auf die Lebendorganspende. Unsere These
lautet, dass Lebendorganspenden eine ambivalente
und vergeschlechtlichte Praxis der
(Re-)Produktion darstellen. Mit Rückgriff auf
Marx und seine geschlechtersoziologischen
Kritiken sowie anknüpfend an bioökonomische
Arbeiten erarbeiten wir ein doppeltes
Verständnis von (Re-)Produktion als Selbstund
Fürsorge und als eine (Wieder-)Herstellung
von Lebensprozessen. Auf der Basis von
qualitativen Interviews wird rekonstruiert,
wie Betroffene einer Lebendorganspende auf
(Re-)Produktion Bezug nehmen. Eine Lebendorganspende
umfasst nicht nur den singulären
Akt der Transplantation, so unser Fazit,
sondern bildet eine Herausforderung für das
Verhältnis von Körper, Arbeit und Leben aller
Beteiligten. Ambivalent practices of (re)production. Care, bioeconomy and gender in living organ donation
Women are more likely to donate organs, while men are more likely to receive organs. So far, little research has been done into the reason for this gender disparity in regard to living organ donation. This article aims to develop a gender perspective on living organ donation. We argue that living organ donation should be understood as an ambivalent and gendered practice of (re)production. Based on Marx, feminist criticisms on his work and bioeconomic studies, we develop a dual understanding of (re)production as a form of care and (re)building of life processes. Based on qualitative interviews we reconstruct how the involved living organ donors relate to (re)production. We conclude that living organ donation should not be limited to the individual act of transplantation, but should be understood as a challenge for the relationship between the body, work and life of all those involved.
Schlagwort
Reproduktion
Geschlecht
Medizin
Care
Geschlechterverhältnis
Fürsorge
Organspende
Geschlecht
Medizin
Care
Geschlechterverhältnis
Fürsorge
Organspende
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Kooperation
Diese Publikation wird zur Verfügung gestellt in Kooperation mit dem Verlag Barbara Budrich.
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