Bitte verwenden Sie diesen Identifikator, um diese Publikation zu zitieren oder auf sie zu verweisen: http://dx.doi.org/10.25595/1776
Autor_in
Pauli, Julia
Titel der Zeitschrift
Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Erscheinungsjahr
2014
Jahrgang/Bandnummer
6
Heftnummer
2
Seitenangabe
70–84
Sprache
deutsch
Abstract
Zu heiraten war in vielen Regionen Afrikas
lange Zeit weit verbreitet und üblich. Wie
ethnologische Arbeiten der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts zeigen, war Heirat vor
der Kolonialzeit eines der wichtigsten Übergangsrituale
und strukturierte alle Bereiche
des Lebens. Seit einigen Jahrzehnten sind die
Heiratsraten allerdings in vielen afrikanischen
Ländern dramatisch gesunken. Anhand einer
ethnographischen Fallstudie aus dem ländlichen
Namibia untersucht der Beitrag, welche
Bedeutung Heirat heute in einer Region
hat, in der kaum noch geheiratet wird. Dabei
zeigt sich, dass Hochzeiten trotz geringer
Heiratsraten nicht an Wert verloren haben.
Vielmehr scheint die neu entstandene Exklusivität
von Hochzeiten, die das Resultat eines
kostspieligen Aneignungsprozesses lokaler
und globaler Konsumgüter ist, den Wert des
Heiratens noch zu steigern. Damit kann auch
erklärt werden, warum das jahrzehntelange
Warten auf eine Hochzeit für viele unverheiratete
Frauen wie Männer akzeptabel wird. On the meaning of marriage when only few marry. Transformations of marriage and consumption practices in Namibia
As anthropological research from the first half of the twentieth century indicates, in pre-colonial Africa marriage was a universal and widespread rite of transition that structured all areas of life. For several decades now, however, marriage rates have been declining in various African regions. Based on an ethnographic case study from rural Namibia, this article scrutinizes the meaning of marriage when only few marry. Although marriage rates have dropped sharply, the value of weddings and marriages has not. Quite the opposite: because of the contemporary exclusivity of weddings, resulting from appropriations of local and global consumption goods, the value of marriage has increased. This also explains why many unmarried women and men endure years of waiting for marriage.
Schlagwort
Ehe
Kolonialismus
Identität
Namibia
Namibia
Kolonialismus
Identität
Namibia
Namibia
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Kooperation
Diese Publikation wird zur Verfügung gestellt in Kooperation mit dem Verlag Barbara Budrich.
Dateien in dieser Publikation
Dateien
Beschreibung
Größe
Format