Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25595/2276
Author(s)
Bradna, Monika
Krell, Claudia
Journal Title
Querelles : Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung
Year of publication
2014
Volume
17
Language
deutsch
Abstract
Das erste Angebot zur anonymen Kindesabgabe in Deutschland wurde 1999 initiiert. Mit der Zielsetzung, Kindstötung und Aussetzung zu verhindern sowie Schwangere und Mütter in problematischen Lebenssituationen zu unterstützen, wurden in den Folgejahren weitere Babyklappen und Möglichkeiten der anonymen Geburt bzw. der anonymen Übergabe geschaffen. Zugleich regen sich seit ihrer Einführung ethische und rechtliche Bedenken. In einer bundesweiten Studie untersuchte das Deutsche Jugendinstitut, wie sich die Angebote der anonymen Kindesabgabe entwickelt haben und von wem bzw. wie sie in Anspruch genommen werden. Die Studie zeigt, dass sich die gegenwärtige Praxis in einer rechtlichen Grauzone bewegt und Routinen manifestiert, die weder rechtmäßig noch fachlich stets angemessen sind. Zu den wesentlichen Befunden gehört, dass die Zielgruppen, die bei der Einrichtung der Angebote im Fokus standen, nicht erreicht werden. Nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe ist für die Nutzung von Angeboten anonymer Geburt ausschlaggebend, sondern vielmehr eine Häufung von Belastungen und Problemen schwangerer Frauen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit einer auf Anonymität verengten Problemlösungspraxis und fokussiert die Konsequenzen für betroffene Frauen. Dem gegenübergestellt werden die Argumentationsmuster, die die anonyme Kindesabgabe rechtfertigen. Sie werden hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung für Frauen in (sozialen) Notlagen kritisch hinterfragt.
Subject
Kinder
Schwangerschaft
Babyklappe
Anonymität
Schwangerschaft
Babyklappe
Anonymität
Publication type
Zeitschriftenartikel
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