Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.25595/2763
Author(s)
Motakef, Mona
Bringmann, Julia
Wimbauer, Christine
Journal Title
Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Year of publication
2018
Volume
10
Issue number
3
Page reference
101–117
Language
deutsch
Abstract
Fragen der Un-/Gerechtigkeit v. a. in der Erwerbssphäre sind (wieder) auf die politische Agenda gerückt. Ausgehend von der geschlechtersoziologischen Kritik an einem engen Arbeitsbegriff plädieren wir dafür, Gerechtigkeitsvorstellungen im Lebenszusammenhang zu betrachten. Wir fragen, welche Missstände aus einer Perspektive des Lebenszusammenhangs als ungerecht erfahren werden, basierend auf narrativen Interviews mit prekär Beschäftigten, die wir in einem hermeneutischen Auswertungsprozess interpretierten. Wir rekonstruieren, welche Missstände die Befragten als nicht erfüllte Gerechtigkeitsansprüche erheben und welche nur als nicht erfüllte Wünsche, wobei wir Sorgearrangements ins Zentrum stellen. Anhand dreier Fallbeispiele zeigen wir, dass nur Fürsorge normative Kraft entfalten kann, während zur Einforderung angemessener Bedingungen zur Selbstsorge meist normative Rahmen fehlen. Fürsorge ist zudem vergeschlechtlicht und aus dem Anspruch, gute Pflege zu leisten, kann selbstdestruktives Potenzial erwachsen. Gesellschaftspolitisch ist zu fragen, wie normative Rahmen für angemessene Selbstsorge und gerechte Bedingungen für selbstsorgsame Pflege von Anderen etabliert werden können.
Subject
Anerkennung
Arbeitsgesellschaft
Care
Fürsorge
Gerechtigkeit
Prekäre Beschäftigung
Selbstsorge
Arbeitsgesellschaft
Care
Fürsorge
Gerechtigkeit
Prekäre Beschäftigung
Selbstsorge
Publication type
Zeitschriftenartikel
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