Bitte verwenden Sie diesen Identifikator, um diese Publikation zu zitieren oder auf sie zu verweisen: http://dx.doi.org/10.25595/962
Autor_in
Dhawan, Nikita
Titel der Zeitschrift
Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft
Erscheinungsjahr
2013
Jahrgang/Bandnummer
22
Heftnummer
2
Seitenangabe
85-104
Sprache
deutsch
Abstract
Angesichts der „Routine“ von Vergewaltigungen haben die globalen Medien die Proteste, die sich gegen die Vergewaltigung und den brutalen Übergriff auf eine junge Studentin in der Hauptstadt des Landes formierten, als Zeichen eines „Empowerment“ der indischen Öffentlichkeit bejubelt, die es vermochte, den Staat zum Handeln gegenüber sexueller Gewalt zu bewegen. Die besorgniserregenden Fragen aber sind, ob die Proteste sich auch ausgebreitet hätten, wenn die junge Frau aus einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe gekommen wäre oder nicht vergewaltigt, sondern „nur mehr“ brutal angegriffen worden wäre. Spiegeln die Proteste und die Medienberichte vielleicht einfach nur eine Fetischisierung der penovaginalen Penetration wider? Der Beitrag analysiert mittels einer kritischen Reflektion des Foucaultschen Ansinnens, sexuelle Handlungen davor zu feien, ein Ziel staatlicher Intervention zu werden, wie der taktische Einsatz weiblicher Verletzbarkeit instrumentalisiert wird, um postkoloniales Regierungshandeln zu rechtfertigen. Überdies wird die Derrida/Spivak-Idee vom Staat als pharmakon-Heilmittel wie auch als Gift untersucht. Nikita Dhawan Postcolonial Governmentality and the Politics of Rape: Violence, Vulnerability and the State Given the routineness of rape, the unprecedented nationwide anti-rape rallies in India protesting the gang rape and gruesome assault of a young student in the country’s capital have been hailed in the global media as a sign of an “empowered” Indian public, which managed to shame the Indian state into action against sexual violence. The troubling questions are whether the protests would have been so widespread if the young woman had been from a marginalized group or had “only” been brutally assaulted, instead of being raped. Do the protests and media coverage simply reflect the fetishization of penovaginal penetration? Revisiting Foucault’s proposal to immunize sexual acts from becoming a target of state intervention, the paper investigates how the tactical deployment of vulnerability of women is exploited to justify postcolonial governmentality. Furthermore, the Derridian/Spivakian idea of state as pharmakon - medicine as well as poison is explored.
Schlagwort
Sexualisierte Gewalt
Gewalt gegen Frauen
Staat
Widerstand
Indien
Gewalt gegen Frauen
Staat
Widerstand
Indien
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Kooperation
Diese Publikation wird zur Verfügung gestellt in Kooperation mit dem Verlag Barbara Budrich.
Dateien in dieser Publikation
Dateien
Beschreibung
Größe
Format